
AKTIV
aktiv Winter 2020 | 7
Vom Frühstück zum Mittagessen und
weiter zum Dessert wandern? Möglich
macht diesen besonderen Genuss „Kulinarisch
Winterwandern“ im Bregenzerwald,
zum Beispiel auf der Vorarlberg-
Bayern-Alprunde im Hochhäderichgebiet.
Auf dem Gipfel des 1.565 Meter hohen Hochhäderich
verläuft die Grenze zwischen Vorarlberg und Bayern.
Der Hochhäderich ist aus geologischer Sicht etwas
Besonderes: Er liegt im grenzüberschreitenden
Naturpark Nagelfluhkette. „Nagelfluh“ heißt ein
Gesteinskonglomerat, das durch Ablagerungen von
Flüssen entstanden ist und am Alpenrand häufig vorkommt.
Aufmerksamen Zuhörern wird die sprachliche
Verwandtschaft dieses Teils des Bregenzerwaldes
zum Allgäu auffallen. Wie bei den Nachbarn
heißt es auch hier „Schtui“ (Stein), „dahui“ (daheim)
und „alui“ (allein).
FRÜHSTÜCK MIT PANORAMA
Zu Füßen des Hochhäderich, auf der österreichischen
Seite, erstreckt sich die „Alpenarena Hochhäderich“
mit kleinem Skigebiet, schönen Loipen und
Winterwanderwegen. Am Eingang der charmanten
Winterwelt steht das Almhotel Hochhäderich, die
erste Station der kulinarischen Winterwanderung.
Diese beginnt nämlich mit einem Frühstück im
Panoramarestaurant mit bestem Blick auf die ersten
Skifahrer des Tages. Auf den Weg geht’s, nachdem
man sich mit regionalen Köstlichkeiten gestärkt hat.
Milch, Eier, Würste, Schinken, Berg- und Ziegenkäse,
Brot sowie Honig stammen von Lieferanten
aus der Umgebung. Joghurt und Marmeladen sind
selbstgemacht.
Dort, wo sich im Sommer ein Hochmoor erstreckt,
führt im Winter der Winterwanderweg über den
Schnee leicht bergauf und über die Grenze ins Allgäu.
Nach rund 35 Minuten Gehzeit ist die Hörmoosalpe
erreicht. Zeit für einen Aperitif. Zur Auswahl stehen
ein Kräuterlikör oder ein Enzianbrand von der höchstgelegenen
Destillerie des Allgäus, die praktischerweise
gleich nebenan steht.
ESSEN AUF DER SONNENTERRASSE
Der Wanderweg führt nun bergab und schon bald
wird ein Skilift sichtbar. Er gehört zum Skigebiet von
Steibis, einem Ortsteil von Oberstaufen. Bis zum Berggasthaus
Hochbühl ist ein kurzer Aufstieg zu meistern.
Rund 45 Minuten nach dem Aperitif-Stopp ist
der reservierte Mittagstisch erreicht. Jetzt locken entweder
Käsknöpfle mit Salat oder ein Wiener Schnitzel
mit Pommes und Salat. Dazu gibt’s einen wunderschönen
Ausblick, den man am besten vor oder nach
dem Essen von der Sonnenterrasse aus genießt.
Etappe Nummer drei führt in rund einer Stunde
Gehzeit zurück nach Österreich und zum Alpstüble
Moos. Hier gibt’s hausgemachten Kuchen und
eine Tasse Kaffee. Zurück zum Ausgangspunkt sind
es jetzt nur noch 15 Minuten. Möglich ist es freilich
auch, bei den Gastgebern eine Pferdekutschenfahrt
vorab zu reservieren.
→
Mehr INFORMATIONEN
zum KULINARISCHEN
WINTERWANDERN:
→ „Kulinarisch Winterwandern“ ist als
Tagespaket beim Bregenzerwald
Tourismus (info@bregenzerwald.at)
buchbar. Diese Hochhäderich-Variante
kostet 50 Euro pro Person, mit Frühstück,
Mittagessen, Kuchen und Kaffee.
→ Die reine Gehzeit beträgt auf der
Vorarlberg-Bayern-Alprunde ca. zweieinhalb
Stunden. Mit den Essenspausen ist
man etwa sechs Stunden unterwegs.
→ „Kulinarisch Winterwandern“ kann
man außerdem auf der Mellau-Bizau-
Bezau-Runde, die durch Fluss- und
Tallandschaften führt, sowie von
Sibratsgfäll über die Schlucht in
die Vorsäß-Siedlung Schönenbach.